Problem: Unklare Zielsetzung
Häufig starten Datenerhebungsprojekte ohne klar formulierte Ziele oder mit vagen Fragestellungen.
In solchen Fällen werden entweder zu viele, zu wenige oder die falschen Daten erhoben.
Das führt zu Verwirrung, Mehraufwand in der Auswertung oder sogar zur völligen Unbrauchbarkeit der Ergebnisse.

Lösung:
• Formuliere konkrete Ziele und Fragestellungen, z. B.: „Wie zufrieden sind Kund:innen mit dem Supportprozess?“
• Erstelle ein Erhebungskonzept, das definiert:
• Was genau soll gemessen werden?
• Wer ist die Zielgruppe?
• Wie wird der Erfolg der Erhebung überprüft?
• Verwende Methoden wie Zielbäume oder Hypothesenmodelle, um den Fokus zu schärfen.
Problem: Ungeeignete Erhebungsmethoden
Wenn die Erhebungsmethode nicht zur Zielsetzung oder Zielgruppe passt, entstehen Lücken oder Verzerrungen.
Ein Beispiel: Eine Online-Umfrage bei Menschen mit geringer digitaler Kompetenz liefert womöglich nicht die gewünschten Daten – nicht wegen mangelndem Interesse, sondern wegen der Methodik.
Lösung:
•Wähle die Methode passend zur Zielgruppe:
• Online-Umfragen für digital affine Personen
• Telefon- oder persönliche Interviews für komplexere Themen
• Beobachtungen bei Verhaltensstudien
•Nutze kombinierte Ansätze („Mixed Methods“), um quantitative und qualitative Stärken zu verbinden.
•Teste die Methode in einer Pilotstudie, bevor du in die breite Erhebung gehst.
Problem: Geringe Teilnahmebereitschaft
Viele Befragungen scheitern an niedrigen Rücklaufquoten.
Gründe sind z. B. fehlende Motivation, zu lange oder komplizierte Fragebögen, fehlende Anonymität oder schlicht Desinteresse.
Die Folge: nicht-repräsentative Daten.

Lösung:
• Gestalte den Fragebogen nutzerfreundlich: max. 5–10 Minuten Bearbeitungszeit, klare Sprache, übersichtliches Design.
• Kommuniziere transparent: Warum wird die Befragung durchgeführt? Was passiert mit den Daten?
• Setze Anreize (z. B. Teilnahme an Verlosungen, Gutscheine).
• Timing und Kanalwahl sind entscheidend: Versende Umfragen z. B. nach einem Kundenkontakt oder über bevorzugte Kommunikationskanäle der Zielgruppe.
Problem: Verzerrte oder fehlerhafte Antworten
Selbst wenn Personen teilnehmen, geben sie nicht immer korrekte oder ehrliche Antworten.
Gründe dafür sind etwa soziale Erwünschtheit (z. B. beim Thema Nachhaltigkeit), Missverständnisse, oder einfach Unkonzentriertheit.
Lösung:
• Formuliere neutral und eindeutig – vermeide suggestive oder doppelte Fragen.
• Nutze Skalen mit klaren Ankerpunkten (z. B. „1 = sehr unzufrieden“ bis „5 = sehr zufrieden“).
• Füge bei sensiblen Themen anonyme Antwortoptionen hinzu.
• Führe Pretests durch, um Unklarheiten im Fragebogen vorab zu erkennen.
• Randomisiere die Antwortreihenfolge bei Auswahlfragen, um Antwortmuster zu vermeiden.
Problem: Technische Probleme & Datenschutzbedenken
Schlecht optimierte Tools, Ladeprobleme oder fehlende Barrierefreiheit führen schnell zu Abbrüchen.
Ebenso kann Unsicherheit beim Datenschutz (z. B. was passiert mit meinen Antworten?) die Teilnahmebereitschaft senken.

Lösung:
• Wähle zuverlässige, DSGVO-konforme Tools wie easyfeedback, die auf allen Endgeräten funktionieren.
• Teste die technische Umsetzung vorab auf mobilen Geräten, Browsern, bei geringer Bandbreite etc.
• Erkläre klar und transparent, wie die Daten verwendet, gespeichert und geschützt werden.
• Biete die Möglichkeit zur anonymen Teilnahme, wenn keine personenbezogenen Daten erforderlich sind.
Fazit
Datenerhebung ist ein anspruchsvoller, aber entscheidender Prozess.
Nur wenn Ziele klar definiert, Methoden gut gewählt und Teilnehmende aktiv eingebunden werden, entstehen verwertbare und belastbare Daten.
Unternehmen und Organisationen, die typische Probleme kennen und vorbeugen, schaffen sich einen echten Wissensvorsprung.
Mit professioneller Planung und regelmäßiger Evaluation lässt sich die Datenqualität deutlich steigern – und damit auch der Erfolg datenbasierter Entscheidungen.