Die drei Phasen der B2C Buyer Journey
Die Buyer Journey im B2C-Bereich lässt sich klassischerweise in drei Hauptphasen unterteilen:
a) Awareness (Bewusstseinsphase)
In dieser ersten Phase wird dem Konsumenten bewusst, dass er ein Bedürfnis oder ein Problem hat. Es handelt sich noch nicht um eine konkrete Kaufabsicht – vielmehr sucht der Kunde nach allgemeinen Informationen.
Hier kommen Content-Marketing-Strategien wie Blogartikel, Social-Media-Beiträge oder Influencer-Kampagnen ins Spiel. Ziel ist es, Aufmerksamkeit zu erregen und Vertrauen aufzubauen.
Beispiel: Eine Person bemerkt, dass ihre Haut im Winter besonders trocken ist. Sie googelt: „Was hilft gegen trockene Haut?“
b) Consideration (Überlegungsphase)
Jetzt hat der potenzielle Käufer das Problem erkannt und sucht gezielt nach Lösungen.

Vergleichsseiten, Produktbewertungen, Erfahrungsberichte und Tutorials gewinnen an Bedeutung. Unternehmen sollten sich hier als kompetente Lösungspartner präsentieren.
Beispiel: Die Person vergleicht nun Feuchtigkeitscremes, liest Kundenbewertungen und schaut sich YouTube-Videos zu verschiedenen Marken an.
c) Decision (Entscheidungsphase)
Der Kunde ist bereit, eine Kaufentscheidung zu treffen.
In dieser Phase kommt es auf klare Vorteile, überzeugende Angebote, einfache Bestellprozesse und ggf. zusätzliche Anreize wie Rabatte oder kostenlose Lieferungen an.
Beispiel: Nach reiflicher Überlegung entscheidet sich die Person für eine Creme und bestellt sie über den Online-Shop eines vertrauenswürdigen Anbieters.
B2C vs. B2B Buyer Journey – die zentralen Unterschiede
Obwohl beide Konzepte dieselben Phasen durchlaufen, unterscheiden sich B2C- und B2B-Kaufprozesse deutlich in ihrer Dynamik, Entscheidungsfindung und Zielgruppenansprache.
Aspekt | B2C Buyer Journey | B2B Buyer Journey |
---|---|---|
Entscheidungsträger: | Einzelperson, oft emotional gesteuert | Mehrere Stakeholder, oft rational & strategisch |
Kaufdauer: | Kurzfristig, oft spontan | Langfristig, mit mehreren Abstimmungen |
Komplexität des Produkts: | Meist einfach, niedrigpreisig | Komplexe, oft maßgeschneiderte Lösungen |
Kommunikationskanäle: | Soziale Medien, E-Mail, Werbung | Fachmessen, Webinare, direkte Beratung |
Ziel: | Bedürfnisbefriedigung, Lifestyle | Effizienzsteigerung, ROI, Problemlösung |
Im B2C geht es primär um schnelle Entscheidungen und emotionale Trigger. Im B2B dagegen stehen sachliche Argumente, Vertrauen und langfristige Geschäftsbeziehungen im Vordergrund.
Deshalb unterscheiden sich auch die Inhalte und Kommunikationsformen, die entlang der Journey eingesetzt werden.
Einflussfaktoren in der B2C Buyer Journey
Im Gegensatz zur B2B-Buyer Journey ist der Kaufprozess im B2C oft emotionaler und impulsiver.

Relevante Einflussfaktoren sind:
- Emotionen & Markenimage: Verbraucher kaufen nicht nur Produkte, sondern auch Gefühle und Identität.
- Mobile Nutzung: Viele Schritte der Journey finden über das Smartphone statt – Mobiloptimierung ist entscheidend.
- Soziale Medien & Bewertungen: Empfehlungen von Freunden, Influencern und Online-Rezensionen haben enormen Einfluss.
- Personalisierung: Kunden erwarten maßgeschneiderte Inhalte, Angebote und Werbung.
Maßnahmen zur Optimierung der Buyer Journey
Um die B2C Buyer Journey effizient zu gestalten, sollten Unternehmen:
- Buyer Personas erstellen, um Zielgruppenverhalten zu verstehen.
- Content für jede Phase bereitstellen (z. B. Ratgeberartikel, Testimonials, Kaufanreize).
- Automatisiertes Marketing einsetzen (z. B. E-Mail-Funnels, Retargeting).
- Nutzerfreundliche und schnelle Webseiten sowie einfache Checkout-Prozesse gewährleisten.
- Analyse-Tools verwenden, um das Verhalten der Nutzer auf der Website zu messen und gezielt zu optimieren.
- Feedback einholen, z. B. über Umfragen, Rezensionen oder direkte Kundenbefragungen, um die Customer Experience kontinuierlich zu verbessern und Schwachstellen im Kaufprozess frühzeitig zu erkennen.
Fazit
Die B2C Buyer Journey ist ein zentrales Konzept im modernen Marketing und Vertrieb.
Sie hilft Unternehmen, potenzielle Kunden mit relevanten Inhalten und Angeboten durch den gesamten Kaufprozess zu begleiten.
Wer die Bedürfnisse der Zielgruppe in jeder Phase versteht und adressiert, erhöht nicht nur die Conversion-Rate, sondern schafft auch langfristige Kundenbindung.
In einer Zeit, in der Konsumenten mehr Auswahl und Informationen denn je haben, ist eine gut durchdachte Buyer Journey kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.